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1. Unser Heer - S. 145

1903 - Leipzig : Dürr
145 minder begünstigten Klassen und ihre zeitweisen versuche, durch ge- waltsame Maßregeln schnell eine Besserung ihrer Lage zu erreichen, eine Besserung, die nur durch organische Gesetze und auf dem allerdings langsamen und mühevollen Wege der Arbeit herbeigeführt werden kaun. von außerhalb sind es gewisse Nationalitäts- und Rassenbestrebungen, überall die Unzufriedenheit mit dem Bestehenden, das kann jederzeit den Ausbruch eines Krieges herbeiführen, ohne den willen der Regierung und auch gegen ihren willen. Reichstagssitzung vom u. v. i8s0. 3. Ls ist richtig, daß der Krieg Geld und abermals Geld fordert, aber der Feind im Laude würde schnell mit unseren Finanzen auf- räumen. Reichstagssttzung vom 14. V. 1890. 4. Line schwache Regierung ist eine dauernde Kriegsgefahr; nur eine starke Regierung kann den Frieden verbürgen. Reichstagssitzung vom 14. V. 1880. 5. s)ch denke, wir werden der Welt zeigen, daß wir eine mäch- tige Nation geworden und eine friedliebende geblieben sind, eine Nation, welche den Krieg nicht braucht, um Ruhm zu erwerben, und die ihn nicht will, um Lroberungen zu machen. Reichstagssttzung vom 16. Ii. 1874 Bismarck: „s)e stärker wir sind, desto unwahrscheinlicher ist der Krieg." Rede vom 11. I. 87. „wenn wir in Deutschland einen Krieg mit der vollen Wirkung unserer Nationalkraft führen wollen, so muß es ein Krieg fein, mit dem alle, die ihn mitmachen, alle, die ihm Mpfer bringen, kurz und gut, mit dem die ganze Nation einverstanden ist. Rede vom 3. 11. 88. Kaiser Wilhelm I: „s)ch bin ein Feind des Krieges. s)ch will keinen Krieg mehr. , . . wir werden uns nur schlagen, wenn man uns angreift, und ich kaun versichern, daß Wein Lohn Weine Anschauungen teilt." Zu Herrn v. Lesseps, 12. Iii. 1887. Kaiser Wilhelm Ii. über Krieg und Frieden. Frankfurt a. M. am Gedenktage der Lchlacht von Wars- la-Tour (Enthüllung des Denkmals des Prinzen Friedrich Karl, am 16. August \888): „Ls gibt Leute, die sich nicht entblöden zu behaupten, daß Wein Vater das, was er mit dem seligen Prinzen gemeinsam mit dem Lchwert erkämpfte, wieder herausgeben wollte, wir alle haben ihn zu Wohlrabe, Deutschland von heute. Ii. . 10

2. Unser Heer - S. 147

1903 - Leipzig : Dürr
147 der Krieg nicht eine durch den Angriff auf das Reich oder dessen Verbündete uns aufgedrungene Notwendigkeit ist. Unser fjeer soll uns den Frieden sichern und, wenn er uns dennoch gebrochen wird, imstande sein, ihn mit Ehren zu erkämpfen. Das wird es mit Gottes Lsilfe vermögen nach der Stärke, die es durch das einmütig beschlossene jüngste Wehrgesetz erhalten hat. Diese Stärke zu Angriffskriegen zu benutzen, liegt Kleinem Kerzen fern. Deutschland bedarf weder neuen Kriegsruhms noch irgend welcher Eroberungen, nachdem es sich die Berechtigung, als einige und un- abhängige Nation zu bestehen, endgültig erkämpft hat." 10

3. Unser Heer - S. 144

1903 - Leipzig : Dürr
144 Krieg gefällt Gott nicht, der einst von jedem Tropfen unschuldig vergossenen Blutes Rechenschaft fordern wird. «Lin wackerer Soldat soll nicht prunken mit der äußeren Ehre, noch sich auf Eitelkeit blähen; sondern die Treue gegen das Vaterland soll seine Ehre sein und sein stiller Mut seine höchste Zierde. Katechismus f. d. deutschen Kriegs- und Webrmann. Das Ljeer ist wohl mit einem Deiche verglichen worden, der reich- bevölkerte und fruchtbare Auen vor den verheerenden Fluten schützen soll, was würde man sagen, wenn die Interessenten eines Deich- verbandes plötzlich erklärten: „Die stets und unaufhörlich wachsenden Kosten, um die Deiche im wehrbaren Zustande zu erhalten, werden für uns unerschwinglich und sind unser Ruin, einmal inuß ein Ende gemacht werden; es ist unmöglich, die wieder beantragte Verstärkung und Ausbesserung der Deiche zu bewilligen." Würde man den Leuten nicht erwidern: „wird euch ein Deichbruch, der eure Fluren verwüstet und versandet, eure Däuser umstürzt, euer Vieh fortschwemmt, euer Leben bedroht, wird euch ein solcher Deichbruch billiger zu stehen kommen?" So fragen auch wir bei dem Einwürfe der unerschwinglichen Kosten für den Militarismus: „wird euch der Einbruch des Feindes ins Vaterland billiger zu stehen kommen?" Lest doch in der Geschichte nach, was die feindlichen Einfälle Deutschland im Laufe der Zeiten gekostet haben! Militär-Wochenblatt, 1890, Nr. 54. Unser £}eer und unsere Flotte sind unsere Versicherungen gegen Kriegsgefahr, wenn wir die nicht hätten, würden wir nicht so sicher in unserem Lande und im Auslande leben können, wie wir es jetzt können. Die Furcht vor unserem bseer und unserer Flotte muß da sein; dann hält jeder Friede. Darum muß der friedlichste Fürst das stärkste fjeer haben. Berthold Otto, Der Hauslehrer, 1902. Aussprüche Moltkes zum Gegenstände. \. Solange die Nationen ein gesondertes Dasein führen, wird es Streitigkeiten geben, welche nur mit den Waffen geschlichtet werden können; aber im Znteresse der Menschheit ist zu hoffen, daß die Kriege seltener werden, wie sie furchtbarer geworden stnd. Ges. Schriften i, S. i. 2. Die Fürsten und überhaupt die Regierungen sind es wirklich nicht, welche in unseren Tagen die Kriege herbeiführen. Die Zeit der Kabinetskriege liegt hinter uns. . . . Die Elemente, welche den Frieden bedrohen, liegen bei den Völkern. Das silld im Znnern die Begehrlichkeit der vom Schicksal

4. Der gute Kamerad - S. 12

1916 - Berlin : Baur & Richter
12 Iii. Vaterländische Geschichte. Redlich halfen die Männer, die im Rate des Königs saßen, de, der Wiedergeburt ihres Volkes. Die Minister Stein und Harden- berg legten die heilende Hand an die Schäden der bürgerlichen Ge- sellschaft, Scharnhorst aber, der stille, sinnende Held, schuf das Heer um. De« Vaterlande zu dienen, ist eine heilige Pflicht für jeden im Volk, der Grundsatz stand von nun an obenan. Da der Feind nur ein kleines Heer dulden wollte, mußten die Äusgebildeten Platz machen und warten, bis man sie wieder rief, damit alle herankommen konnten zum Dienst in den Waffen fürs Vaterland, und so geichah es! Von früh bis spät wurde geübt, vervollkommnet, verbessert; was morsch und faul war, wurde rücksichtslos beseitigt. Gin heiliger Eifer erfüllte alle Herzen, und ein junger, frischer, gesunder Geist hielt im Heer seinen Einzug. Wie Gott jedes treue, ehrliche Schaffen segnet, so segnete er auch diese schlichte, stille, opferfreudige Arbeit von Preußens Volk und Heer. Als das große Heer des französischen Eroberers in den Schneefeldern von Rußland zugrunde ging, da ermannten sich endlich die europäischen Mächte, den Zwingherrn abzuschütteln, da rief auch unser König, und: / „Das Volk stand auf, Der Sturm brach los." Jünglinge, Männer, Greise, ja sogar einzelne Jungfrauen eilten zu den Waffen. Der König stiftete das Eiserne Kreuz, zum Zeichen, daß die eiserne Zeit eiserne Männer verlange, daß nur durch Eisen das Vaterland zu retten sei. Bei Großgörschen und bei Bautzen sah Napoleon mit Schrecken, daß diese stürmischen, todesmutigen Männer nicht mehr die Preußen von Jena waren. Sein Schrecken wuchs, als General Bülow bei Großbeeren siegte, als der „alte Blücher", der „Mar sch all Vorwärts", der jugendliche Greis, der Abgott seiner Soldaten, an der Katzbach den Franzmann in die Fluten der Wütenden Neiße jagte, als General Kleist bei Nollendorf die Schlacht zum Siege wandte, als General Yorck, „der alte Jsegrimm", bet Wartenburg im Angesicht des Feindes den Übergang über die Elbe erzwang. Bei Leipzig aber kam endlich der Tag der Abrechnung. Hier wurde in dreitägigem, blutigem Ringen (16., 18., 19. Oktober 1813) Napoleon selbst mit seiner ganzen Macht von den verbündeten Heeren der Preußen, Russen und Österreicher geschlagen. Auch die deutschen Stämme, die Bonapartes Fahnen gefolgt waren, besannen sich endlich und kehrten rum Vaterland zurück. Mit Jubel ging es nun: „Über den Rhein, über den Rhein, Nach Frankreich hinein." Allen voran die Preußen. Wo es etwas zu wagen, wo es Schwierig- keiten auszuführen galt, da waren sie zur Hand. Es war, als ob sie sagen wollten: „Laßt uns heran; uns hatte Gott am meisten gegeben, wir hatten ein herrliches Fürstenhaus, das uns zu Tüchtigkeit erzog und zum Ruhme führte; wir haben schlecht gewirtschaftet, wir haben deshalb auch am meisten wieder gut zu machen." Der Siegeseinzug in Paris krönte die Arbeit des Scbwertes. Als Napoleon im Jahre 1815 von der Insel Elba aus wieder auf dem Plan erschien, um sein Schlachtenglück noch einmal zu versuchen, da war wiederum Preußen zuerst zur Hand und vernichtete im Verein mit den Engländern den Franzmann in der Schlacht bei Belle- Alliance. p

5. Der gute Kamerad - S. 14

1916 - Berlin : Baur & Richter
14 111. Vaterländische Geschichte. Unmut schließlich zu einem schlechten, fluchwürdigen Mittel. Aufruhr und Empörung sollten 1848/49 zum Ziel führen. Fest und unerschütterlich, wie ein Fels im brandenden Meer, stand Preußens Heer, unbeirrt durch das, was ringsherum vorging, getreu seinem Eid zu seinem Könige. Die Unruhen wurden nieder- geschlagen. Die Frage aber: „Was ist des Deutschen Vaterland?" blieb noch immer ohne Antwort. Mit dem Regierungsantritt König Wilhelms I. 1861 ging endlich auch für Deutschland die Sonne des Glücks auf. Mit klarem Blick erkannte er, daß Preußens Heer mit der zu- nehmenden Zahl der Bevölkerung in keinem Verhältnis mehr stand. Unbekümmert um Trotz und Widerstreben verdoppelte er das Heer, verjüngte es in allen seinen Gliedern und vervollkommnete Ausbil- dung, Bewaffnung, Ausrüstung. Bald sollten Teile dieses umgewandelten preußischen Heeres Ge- legenheit finden, zu zeigen, was sie zu leisten vermochten. Als die Dänen, im Vertrauen auf die bisherige Zerfahrenheit des Deutschen Bundes, versuchten, die Schleswig er und Holsteiner, echte deutsche Stämme, zu Dünen zu niachen, da fanden sich die beiden Nebenbuhler in Deutschland, Preußen und Österreich, noch einmal in Waffenbrüderschaft zusammen. Die Garden, die Märker, Westfalen und Posen er, welche die Ehre hatten, zu diesem Kampf aus dem preußischen Heer aus- gewählt zu werden, und unter dem Kommando des Prinzen Friedrich Karl von Preußen standen, zeigten der Welt, daß die Preußen noch zu fechten verstanden. Der neue Hinterlader, das Zünd- nadelgewehr, war eine furchtbare Waffe in den Händen dieser Soldaten. Das feste Bollwerk der Dänen, die Düppel er Schanzen, konnten dem Milt der Preußen nicht widerstehen. Am 18. April 1864 wurden sie unter den Klängen der Feldmnsik gestürmt. Hier empfing General v. Raven die tödliche Wunde mit den Worten: „Es ist Zeit, daß wieder eimnal ein preußischer General für seinen König stirbt;" hier opferte sich der tapfere Pionier Klinke für seine Kame- raden, indem er den Pulversack gegen die Pallisaden warf. 'Gott sei gelobt: die Söhne waren der Väter von 1813 wert. Als aber die siegessrohen Preußen auch noch über den Alsensund gingen und die Dänen aus ihrer Stellung auf der Insel A l s e n vertrieben, da bat man in Kopenhagen um Frieden, und Schleswig-Holstein war dem deutschen Vaterlande wiedergewonnen. Die große Frage: „Wer soll in Deutschland den Ton angeben, Preußen oder Österreich?" war durch die Kämpfe in Schleswig-Holstein nur verschoben, aber nicht gelöst. Gutwillig wollte keine dieser Mächte zurücktreten, also mußte das Schwert entscheiden. Im Jahre 1866 kam es zum Kampf. Noch einmal standen, nun aber, so Gott will, zum letztenmal, Deutsche gegen Deutsche in Waffen, denn auf die Seite der Österreicher hatten sich auch deutsche Stämme gestellt. König Wilhelm, nicht achtend seines hohen Alters, eilte mit der gesamten Streitmacht ins Feld, ihm zur Seite der schlachtenkundige Moltke. Seinen einzigen Sohn, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm, stellte er an die Spitze der Ii. Armee, Prinz Friedrich Karl, den „Roten Prinzen", an die Spitze der I., den General Her- warth von Btttenfeld an die Spitze der Llb-Armee und den General Vogel v Falckenstein, der als Jüngling schon in den Befreiungskriegen mitgekämvft batte, an die Svitze der Main-Arrnep T

6. Der gute Kamerad - S. 18

1916 - Berlin : Baur & Richter
18 Iii. Vaterländische Geschichte. es schritt seiner Vollendung entgegen: jetzt endlich hatte Preußen Raum, für Deutschlands Macht und Ehre zu wirken.i Mit Schrecken hatten aber der Kaiser Napoleon Iii. und seine Franzosen erkannt, wie Preußen, dieser gefährlichste Gegner von 1813 her, an Macht gewann, wie sich dieses zersplitterte, ohnmächtige Deutsch- land immer fester zusammenschloß. Die Franzosen, die sich in wahn- witziger Verblendung für das erste Volk der Welt hielten, wollten nicht ruhig zusehen, daß man ihnen die Möglichkeit nahm, in Deutschland Händel zu suchen, wenn es am eigenen Herd unruhig und ungemütlich wurde, sich an deutschen Ländern zu bereichern, wie man es doch früher hatte ungestraft tun können. Noch, meinten sie, war es Zeit, noch gab es kein einiges Deutsches Reich, deshalb: „Zu den Waffen, ä Berlin, k Berlin!" Wenn jemand Streit haben will, so findet er bald einen Grund, und müßte er ihn vom Zaune brechen. König Wilhelm sollte sich ver> pflichten, daß nie ein hohenzollernscher Prinz auf Spaniens Königs- thron käme, das forderten die Franzosen; als sie nach Gebühr ab- gefertigt wurden, erklärten sie den Krieg. Aber sie hatten sich gewaltig verrechnet. Verschwunden waren deutsche Streitsucht und Eifersucht, verschwunden war der Unterschied zwischen Nord und Süd, vergessen war, daß man sich soeben noch mit Erbitterung bekämpft, ein einmütiges, zornglühendes, deutsches Volk stand auf dem Plan, bereit, all die Schmach, die ihm Frankreich seit Jahrhunderten angetan, mit Blut abzuwaschen. Endlich, endlich wurde es Frühling im deutschen Volk. Ehe es sich die Franzosen versahen, waren die Deutschen, von dem flinken Preußen zur Behendigkeit erzogen, mit ihrer Rüstung fertig, und drei stolze Heere versammelten sich am Rhein. Die I. Armee unter dem „Löwen von Nachod", dem alten Steinmetz, die Ii. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem Sieger von Düppel, die Iii. Armee aber unter dem Liebling des Volkes, dem Erben des preußischen Königsthrons, unter „Unserm Fritz". Den Oberbefehl hatte aber wieder der greise König Wilhelxr, den sein Alter von 73 Jahren nicht abhielt, bei seinen Soldaten zu sein. Während man in Deutschland noch in banger Sorge der kommenden Dinge harrte, fielen schon die ersten Schläge bei Weißenburg, Wörth und Spicheren. „Gott ist mit uns, wir sind dem Feinde über." Die bange Sorge löste sich in lauten Jubel, in heiße Dankes- tränen ans. Als aber nach den blutigen Schlachten bei Metz — am 14 August bei Colombey-Nouillh, am 16. bei Bionville- Mars la Tour, am 18. bei Gravelotte-St. Privat — das Heer des Marschalls Bazaine in Metz eingeschlossen, als nach der Schlacht bei Sedan am 1. und 2. September 1870 das umzingelte Heer des Marschalls Mac Mahon zur Übergabe gezwungen wurde, als der Kaiser Napoleon, der Neffe jenes Mannes, dessen Hand einst so schwer auf Deutschland gelegen hatte, seinen Degen gedemütigt in die Hand unseres Königs, des Sohnes der Königin Luise, legte, da brach in den deutschen Gauen ein Jubel los, so groß und gewaltig, und doch so demütig und dankbar gegen Gott, wie es der greise Hohen- zoller war, den Gottes Gnade uns gegeben hatte. „Gott war mit uns, Ihm sei die Ehr e." Der Siegeszug deutscher Kraft, deutscher Begeisterung war nicht aufzuhalten, ' und je zäher sich der Feind wehrte, um so größer wurde unser Ruhm. Metz fiel, Straßburg, die „wunderschöne Stadt", die im deutschen Herzen und im deutschen Lied unvergessen

7. Der gute Kamerad - S. XIII

1916 - Berlin : Baur & Richter
Xiii Vaterländische Geschichte. Herzog Karl Alexander, 1733—1737, wurde erstmals ein kleines stehendes Heer geschaffen. — In die Regierungszeit des Herzogs Karl Eugen, 1737—1793, fällt die Geburt von Schwabens großem Sohne, Friedrich Schiller (1759 zu Marbach), ferner die Gründung Hohenheims, der Karlsschule, der Solitude u. s. w. — Nun folgten Herzog Ludwig Eugen, 1793—1795, „ Friedrich Eugen, 1795—1797. Neue französische Raubeinfälle unter Moreau. Herzog Friedrich Wilhelm Karl, 1797—1816, war ein kraftvoller, energischer Mann, der Begründer des neuen Staates Württemberg. Die Napoleonischen Kriegswetter brausten über'das Land. 1803 wurde Württemberg Kurfürstentum und 1806 erhielt Friedrich die Königswürde als Friedrich I. Bisher hatte er auf Seiten Napoleons kämpfen müssen; 1813 sagte er sich los und schloß sich der deutschen Sache an. 1814 finden wir die Württemberger unter ihrem tapferen Kron- prinzen Wilhelm in Frankreich (Epinal, Bar sur Aube, Brienne, Montereau u. s. w.). Durch König Friedrichs kluge Staatskunst wuchs die Bevölkerung des Landes von 660000 Einwohnern auf 1380 000, der Flächen- inhalt verdoppelte sich. 10 Feldzüge mußte Friedrich führen, über- reich an Opfern. So kehrten 1812 aus den Eisfeldern Rußlands von 20000 Württembergern nur einige Hundert zurück. Hauptmann von Valois rettete aber alle Fahnen bis auf eine. Ehre dem Andenken dieses Tapferen! — Nach Friedrich trug Wilhelm I. von 1816—1864 die Königs- krone. Seine hohen militärischen Fähigkeiten hatte er als Kron- prinz bewiesen, als König hat er in der langen Friedenszeit, in der er herrschte, auf allen Gebieten das leibliche und geistige Wohl seines Volkes zu heben verstanden. Er lebt fort in den dankbaren Herzen seiner Württemberger! — Sein Sohn König Karl regierte von 1864—1891 an der Seite seiner edlen Gemahlin, Königin Olga, einer Prinzessin aus dem russischen Kaiserhause. In dem Kriege 1866 stand Württemberg auf Österreichs Seite. Nachher schloß es, wieder ausgesöhnt, ein Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen, bildete 1868 sein Heer nach preußischem Muster um, so daß es 1870/71 ruhmvollen Anteil am Deutsch-Französischen Krieg nehmen konnte. Ein Schwabenkind, Max Schneckenburger aus Tuttlingen, entflammte damals alle deutschen Herzen mit seinem Kriegslied „Die Wacht am Rhein". Der Franzosenkaiser Napoleon Iii. erklärte am 19. Juli 1870 an Preußen den Krieg und hoffte, daß die süddeutschen Staaten sich zu Frankreich halten würden. Aber König Karl hatte, treu den Verträgen, schon am 17. Juli die. Mobilmachung der Württembergischen Felddiviswn befohlen und sie unter den Befehl des Königs Wilhelm von Preußen gestellt.

8. Der gute Kamerad - S. 11

1916 - Berlin : Baur & Richter
11 Iii. Vaterländische Geschichte. nicht verschwunden war. General Courbiöre verteidigte Graudenz bis zum Friedensschluß, und auch der alte General Kalckreuth tat in Danzig seine Pflicht. Was aber halfen diese wenigen. "König Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840) und seine erhabene Gattin Königin Luise mußten bis an die östliche Grenze ihres Reiches fliehen, und im Frieden von Tilsit wurde Preußen der Hälfte seiner Länder beraubt, mußte eine Kriegssteuer tragen, die den Wohlstand für lange Zeit vernichtete, und durfte, damit es wehrlos bliebe, nur ein kleines, unbedeutendes Heer halten. Schwer lastete die Hand des Feindes auf dem Lande, schwerer noch die Scham über die eigene Laschheit und Erbärmlichkeit. War es doch wieder so weit gekommen, daß Deutsche gegen Deutsche kämpf- ten! Hatten sich doch deutsche Stämme zwingen lassen, auf die Seite des Feindes zu treten, allem Deutschtum zum Trotz! König Friedrich Wilhelm Ii- König Friedrich Wilhelm Iii. Aus dieser Scham ging schließlich die Wiedergeburt hervor. In alter Liebe scharten sich die Preußen wieder um ihren edlen, hoch- sinnigen Hohenzollernkönig, der sein schweres Schicksal wie ein Mann und ein Christ trug, mit Rührung sahen sie, wie die schöne Königin sich um Preußens verlorene Ehre grämte, bis ihr edles Herz brach. Die schwere Zeit schärfte die Gewissen: „Mach' deine Sünden wieder gut," rief sie dem Bürger zu, „daß du deinen eigenen Wohl- stand mehrtest, damit war es nicht getan. Was hast du nun, wo dein Vaterland daniederliegt? Dein Wohlstand ist hin, und du bist ein Knecht des Fremdlings. Heran mit dir selbst, mit deinem Leibe, mit deinem Herzen. Ein starkes Vaterland, das schützen und bewahren kann, das will verdient sein!" Dem Heere aber rief die schwere Zeit zu: „Werde wieder jung, werde wieder frisch und hole nach, was du versäumt hast. Sieh' dir mit klaren Blicken an, was um dich herum vorgeht, lerne ilnd schaffe, damit dein Ehrenschild wieder blank iverde."

9. Der gute Kamerad - S. 13

1916 - Berlin : Baur & Richter
Ui. Vaterländische Geschichte. Is Preußens Schmach war getilgt. Vergrößert und gestärkt ging es aus den großen Kämpfen hervor. Die reuigen Provinzen Sachsen und Posen, ein Teil der Rheinprovinz, Neuvorpommern und die Insel Rügen wurden sein Lohn. Die großen herrlichen Erinnerungen der Befreiungskriege blieben aber, Gott sei's geklagt, in Deutschland nicht lange lebendig. Bald wurde vergessen, daß man Schulter an Schulter, wie es Brüdern geziemt, gekämpft hatte. Immer noch nicht hatte man ein- gesehen, daß die Hauptfehler des deutschen Volkes Uneinigkeit, Selbstsucht und Kleinlichkeit waren. Wiederum vergaß man, daß es diese Erbfehler gewesen waren, die das Glück und den Wohlstand vieler Tausend zer- trümmert und Deutschland schon so oft hart an den Rand des Unter- ganges gebracht hatten. König Friedrich Wilhelm Iv. Kaiser Wilhelm I., der Große Kaum waren die Wunden oes Krieges vernarbt, sv begann in Deutsch- land das alte Elend. Jeder Staat lebte abgeschlossen in sich. Was ging ihn Deutschland an? Immer noch hatte der Klageruf Berechtigung: „Ach wären wir doch eins, ihr deutschen Brüder, An unserer Brust zerschellte eine Welt!" Der einzige Staat, der für Deutschland etwas leisten wollte, das war Preußen. Wohl stand es wieder gekräftigt da, wohl heilten allmählich die Wunden der Napoleonischen Kriege, wohl wurde unter dem edlen, kunst- sinnigen König Friedrich Wilhelm Iv., der 1840 seinem Vater in der Regierung folgte, auch den Künsten und Wissenschaften ihr Recht, aber in seinem Wirken für Deutschland blieb es gelähmt durch die Eifersucht der anderen deutschen Staaten, besonders Österreichs, dessen Ausgaben Mehr in Ungarn, Böhmen, Italien als in Deutschland lagen. Trotz alledem blieb die Sehnsucht nach einem einigen, starken Deutschland in den Herzen der Deutschen lebendig. Als sie sich aber immer und immer wieder enttäuscht sahen, da griffen sie in ihrem r

10. Der gute Kamerad - S. 25

1916 - Berlin : Baur & Richter
Iv. Pflichten des Soldaten. „Treue Liebe bis zum Grabe Schwör' ich dir mit Herz und Hand, Was ich bin und was ich habe, Dank' ich dir, mein Vaterland!* 1. Wehrpflicht im allgemeinen. Von dem Augenblick an, wo der Soldat den Rock des Königs an- gezogen hat, hat er mit der Erfüllung seiner Wehrpflicht be- gonnen. Von nun an soll er für zwei Jahre mit allen seinen körper- lichen und geistigen Kräften, dem Heere und damit seinem Könige und dem Vaterlande zur Verfügung stehen. Mit ihm zusammen tragen seine Altersgenossen das schmucke Kleid des Kriegers, vor ihm haben es seine Vorfahren, seine Verwandten, seine älteren Freunde getragen, nach ihm werden es, so Gott will. seine Söhne und Enkel tragen. Die Wehr» dflicht ist eine allgemeine, denn jeder ehrenhafte deutsche Mann, der gesund an Körper und Geist ist, er sei reich oder arm, hoch oder niedrig, Nruß im Heere dienen. „Die Erfüllung der Dienstpflicht ist eine Ehrenpflicht jedes deutschen Mannes", sagt der 8- Kriegsartikel. Weswegen muß nun jeder Waffenfähige vom Pfluge oder aus der Werkstatt fort, weswegen muß er seine Beschäftigung verlassen, Um im Heere zu dienen? Die Antwort lautet: Damit es dem Vaterlande in der Stunde der Gefahr nicht an Männern fehle, die es im Kampfe zu schützen verstehen. Es gab Zeiten in unserem preußischen Vaterlande, wo es an Männern, die zu kämpfen und für ihr Vaterland Opfer zu bringen verstanden, fehlte. Die Verteidigung des Vaterlandes überließ man Söldnern; der Bürger blieb dem Waffendienst fern Das rächte sich im Iabre 1806 Das vreustisebe Söldner- heer wurde in den Schlachten von Jena und Auerstädt geschlagen, die Festungen ergaben sich, der Feind besetzte ganz Preußen und gab im Frieden 0°n iiljtt Oie Hälfte des Landes nicht wieder heraus. In dieser Zen der Schmach besann man sich darauf, daß sich jeder einzelne ein starkes Vaterland erkämpfen und verdienen müsse. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht lin Jahre 1818 wurde mit Jubel begrüßt, und das preußische Bolksbeer zahlte ^ den Franzosen im Jahre 1813, 14 und 15 heim. Preußen war gerettet. "Usotge der allgemeinen Wehrpflicht fehlte es Preuyen auch künsltg nicht an Zahlreichen und waffenfähige» Männern, nur so konnten die Kriege von 1864 Und 1866 siegreich durchgeführt werden, nur so konnte sich Deutschland 1870/71 Kampfe gegen Frankreich die Einigkeit erringen und 1914/15 fast der ganzen ^elt siegreich widerstehen. Wem Gott einen gesunden Körper gab, der freue sich, denn er darf uun auch dem ruhmreichen deutschen Heere angehören, das die Besten oes Volkes in seinen Reihen sieht, das berufen ist, das Vaterland au verteidigen, die Ruhe und Ordnung mit starker Hand schützen. Fürwahr, ein schöner, ein Herrlicker Beruf I
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